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ADHS

ADHS Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung

Abstinenzkontrollprogramm zur MPU

Warum ein Screening für ADHS?

Die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung ist unter der Abkürzung ADHS bekannt, wird aber vereinzelt auch als hyperkinetische Störung bezeichnet. Sie betrifft im Mittel mehrerer, voneinander abweichender Studien etwa 5 Prozent der Kinder und Jugendlichen im Alter bis 17 Jahren. Unter Kindern und Jugendlichen ist ADHS damit eine der häufigsten Störungen. Aber nicht nur Kinder, auch Erwachsene können eine ADHS entwickeln. Die Störung macht keinen Unterschied zwischen Kindes- und Jugendalter sowie Volljährigkeit. Und obwohl ADHS somit ebenso häufig unter Erwachsenen sein dürfte, wie unter Kindern; ist ADHS im Erwachsenenalter bislang unterschätzt.


Deutschlandweit dürften etwa 2 Millionen Erwachsene von ADHS betroffen sein, doch meist fehlt eine belegte Diagnose. Die Ursachen dafür sind unterschiedlich. Einerseits kannte man früher kein ADHS und nahm keine Rücksicht auf derart auffällige Kinder und Jugendliche. Statt Symptome ernstzunehmen, bezeichnete man Kinder als wild oder unbelehrbar. Sie wurden ausgegrenzt oder erlitten harte Strafen. Andererseits ist es auch den Betroffenen oft gar nicht klar, dass ihre Krankheit relativ gut und mit deutlichem Erfolg behandelt werden kann und überhaupt eine Krankheit ist. Bereits als Kinder haben sie gelernt, die Schuld für ihr Wesen bei sich persönlich zu suchen. Ein ADHS Screening schafft Klarheit und eröffnet Behandlungsmöglichkeiten für mehr Lebensqualität.


Anfrage zum ADHS Screening

Aktueller Hinweis: Aufgrund der Vielzahl an Anfragen ist es vorübergehend nicht möglich, weitere Screenings anzufragen. Wir bitten um Verständnis und würden uns freuen, wenn Sie demnächst noch einmal vorbeischauen.

🛈 Der ADHS Test zur Abklärung eines Verdachts auf ADHS wird über die Krankenversichertenkarte abgerechnet und von der Krankenkasse übernommen. Ihnen entstehen durch das Screening keine Kosten.


Wie läuft ein ADHS Screening ab?

Interessierte Erwachsene können über obiges Formular eine unverbindliche Terminanfrage zu einem etwa 60 Minuten langen ADHS Screening im ZSG Chemnitz stellen. Sollten Sie einen Anruf versäumen, rufen Sie gern zurück. Nach unserer Rückmeldung zur Vereinbarung eines Termins beginnt das Screening mit einer allgemeinen Anamnese, in welcher die eigne Vorgeschichte erfasst wird. Im nächsten Teil folgen Fragebögen sowie in Abhängigkeit der Zwischenergebnisse ein geführtes Interview zum Thema Aufmerksamkeit und Hyperaktivität. Je nach Endergebnis endet das Screening mit einer Beratung zu weiterführenden Behandlungsoptionen. Wir garantieren zudem unser schnellstmögliches Arztgespräch.

Typische Symptome einer ADHS

Welche Anzeichen legen den Verdacht einer ADHS nahe? Ein übertriebenes Bedürfnis nach Anerkennung und Aufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität liegen auf der Hand. Jedoch sind die typischen Symptome gerade im Kindeshalter auch typische Verhaltensmerkmale der jungen, menschlichen Entwicklungsphase. Deshalb wird es Kindern und Jugendlichen auch eher vergeben, wenn sie mal aus der Reihe tanzen und ADHS wiederum nicht erkannt.


Deutlicher werden die typischen Symptome der ADHS im Erwachsenenalter: Probleme bei der Selbstorganisation, im Zeitmanagement, bei Finanzen, in Beziehungen, im Berufsleben, bei der Arbeitsorganisation, bei der Kindeserziehung sowie in Teamarbeiten prägen den Alltag. Auch Auffälligkeiten im Straßenverkehr bis hin zu einer höheren Rate an Verletzungen und Unfällen sind möglich. Die alltägliche Lebensführung wirkt unstrukturierter und auf Außenstehende chaotischer. In diesem Sinne knüpfen sich noch weitere Anzeichen an die Symptome, die als Ursache eine ganze Reihe von Problemen bedingen. Betroffene können so einen ganzen Berg an Konflikten mit sich herumtragen, der sich viele Jahre aufsummiert.


Der Leidensdruck bei Erwachsenen ist entsprechend etwas höher, als bei Kindern; da Erwachsene sozial für derartige Verhaltensweisen geächtet werden. Wer aus Sicht der anderen Chaos verbreitet, ständig Stimmungsschwankungen auslebt, jähzornig und impulsiv ist; der knüpft nur schwer tragfähige Beziehungen zu anderen Menschen und hat Probleme, familiäre Bande zu stärken. Somit beeinträchtigt ADHS alle Lebensbereiche der Betroffenen und bringt erheblichen Schaden für die Lebensqualität.

Folgen einer ADHS

Aus dem dauerhaften Leiden erwachsen weitere Probleme und nicht selten die nächsten Erkrankungen aus dem Fachbereich der Psychiatrie. Erwachsene mit ADHS werden (wenn überhaupt) oft mit einem komplex ausgeprägten Krankheitsbild beim Psychiater vorstellig. Der bisherige Leidensweg hat die Betroffenen in Resignation geschult und zu Pessimismus geführt. Selbstzweifel, ein herabgesetztes Selbstbewusstsein und eine Sammlung traumatischer Erfahrungen und zwischenmenschlicher Konflikte belasten die Seele. Diese Last birgt Risiken für die Persönlichkeitsentwicklung, sodass ADHS häufiger mit folgenden Begleiterkrankungen und Symptomen assoziiert ist, welche das eigentliche Aufmerksamkeitsdefizit oder die Hyperaktivität sogar überwiegen und kaschieren können:


  • Leserechtschreibschwäche oder -störung
  • Rechenschwäche
  • Ticsyndrom bzw. Tourette (ca. 10-20%)
  • Zwangsgedanken und Zwangshandlungen
  • körperliche Gebrechen infolge einer hohen Unfallrate
  • Störung des Sozialverhaltens und Bindungsprobleme
  • Ein- und Durchschlafstörungen
  • Suchterkrankungen
  • Angststörungen und Panikattacken
  • Depression

Schöne Seiten der ADHS

Betont werden darf neben all diesen Problemen aber auch, das ADHS ebenso gute Seiten hat. Dies ist auch ein zu oft unterschlagener Teil der ohnehin zu geringen Aufklärung. Tendenziell sind Menschen mit ADHS nämlich sehr kreativ und originell. Konservative Menschen mögen sie als unbequem empfinden, doch von ADHS betroffene Personen sind diejenigen, die querdenken und unorthodoxe Lösungen finden können. Dabei werden mitunter Regeln gebrochen und alles wird in Frage gestellt, doch genau solche Ansätze haben unsere Kultur bereichert und ihr zur Weiterentwicklung verholfen. Mit der richtigen Lebensaufgabe, im richtigen Berufsfeld oder mit einer anderweitigen Tätigkeit mit solchen Anforderungen können Menschen mit ADHS für die Gesellschaft äußerst hilfreiche Lichtgestalten sein. Ihre Genialität und die unermüdliche Agilität schlagen dann plötzlich in wertvolle Potenziale um.

Erfolge einer ADHS Therapie

Entscheidend dafür, ob mit ADHS assoziierte Symptome einer medizinischen Begleitung bedürfen oder es sich schlicht um liebenswerte Charaktereigenschaften handelt; ist letztlich der Leidensdruck für den einzelnen. Auch wenn ADHS bislang zu den Störungen zählt, die als nicht therapierbar gelten, ist eine fachärztliche Abklärung bei persönlichem Leidensdruck in jedem Fall empfohlen.


Sind die Kriterien einer Diagnose erfüllt, kann eine Therapie ermöglicht werden. Je früher ADHS durch eine Therapie begleitet wird, desto größer ist der Erfolg der Behandlung sowie der Gewinn an Lebensqualität und Wohlbefinden bei den Patienten. Die Störung kann zwar nicht aufgelöst, aber die Symptome von ADHS können gemindert und Folgeerkrankungen ausgeschlossen werden. Zudem bestehen medikamentöse Optionen.


In den meisten Fällen verschreibt der Arzt nach der Diagnose von ADHS Medikamente wie Methylphenidat oder andere bei ADHS kontraindizierte Stimulanzien, anstatt Beruhigungsmittel. Dies verspricht einen schnellen Erfolg. Für eine langfristige Besserung reicht die medikamentöse Behandlung jedoch nicht aus. Ein multimodaler Therapieansatz aus mehreren Elementen gilt derzeit als beste Behandlungsmethode. Dabei handelt es sich um eine ambulante Behandlung beispielsweise mit Situationsanalyse, Physiotherapie, Verhaltenstherapie, Medikamenten und sozialtherapeutischer Unterstützung.


Eine Minderung der Symptomatik von ADHS im Rahmen einer Verhaltenstherapie kann beispielsweise eine bessere Selbstorganisation und Selbstkontrolle zum Ziel haben. Konkrete Strategien wie Probleme - insbesondere zwischenmenschlicher Art - gelöst werden, entlasten die Patienten mit ADHS im Alltag. Ein weiterer Ansatz einer solcher Therapie ist die Erkenntnis, nicht allein zu sein. Die Erfahrung, sich mit Leidensgenossen beispielsweise im Rahmen eines Gruppensettings austauschen zu können, ist Balsam für die Seele und hilft indirekt.


Drittens sollte eine professionelle Auseinandersetzung mit der Vergangenheit erfolgen. Probleme mit den Eltern oder den eigenen Kindern können aufgearbeitet werden, um Täter- und Opfergedanken loslassen zu können. Die Einsicht in die eigene Krankheit und ihre Eigenart erlaubt zudem Verständnis für überzogene Reaktionen anderer sowie in die eigenen Ausrutscher. Emotional kann dadurch viel erreicht werden, sodass Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen wieder aufgebaut werden können.

Tipps für Angehörige bei ADHS

Wichtiger Bestandteil bei einer Behandlung von ADHS ist nach der Diagnose auch das Gespräch mit dem engen Umfeld, etwa der Familie, den Eltern oder Partnern. Auch sie sind direkt von ADHS betroffen und können Hilfe erhalten, wie man mit von ADHS Betroffenen am besten umgeht. Erwachsene halten diese Beratung manchmal für übertrieben, sind letztlich aber über die Informationen erstaunt und für die Verbesserung der Situation dankbar. Solche Hilfestellungen im Rahmen einer Beratungssitzung können beispielsweise sein, es zu lernen, klare Regeln zu formulieren und einzuhalten. Oder aber eindeutige Gefühlsaussagen zu treffen. Auch der Tagesablauf kann mit erfahrenen Therapeuten optimiert und strukturiert werden, um einfacher mit ADHS Patienten zu leben. Bei Psychiatern und Psychotherapeuten erhält man zudem Kontakte und weiterführende Informationen.


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